Mit Kurzzeitvermietungen über Portale wie Airbnb lassen sich höhere Mieteinnahmen erzielen als mit herkömmlicher Vermietung. Ist Airbnb die beste Variante, das eigene Immobilienvermögen zu optimieren? Die goldenen Zeiten der Kurzzeitvermietung sind vorbei. Der Markt hat sich gewandelt: Auf der einen Seite wächst die Konkurrenz, auf der anderen Seite mischen sich staatliche Institutionen ein und erschweren die Airbnb-Vermietung.
Damit die Vermietung bei Airbnb finanziell Sinn macht, müssen die Auslastung und die Übernachtungspreise möglichst hoch liegen. Das klappt aber nur, wenn Sie es schaffen, eine attraktive Wohnung in guter Lage mit einwandfreier Ausstattung anzubieten und außerdem noch die Wünsche Ihrer Gäste zu erfüllen, so dass Sie ein lupenreines Bewertungsprofil haben. Und genau das erfordert sehr viel Aufwand. Natürlich muss nach jedem Besuch die Wohnung gereinigt werden. Dazu müssen Sie mit den besonderen An- und Abreisezeiten Ihrer Gäste leben lernen und regelmäßig Reparaturen in der Wohnung vornehmen. Kleine Willkommensgeschenke und andere Annehmlichkeiten für Gäste gehören bei den meisten “Airbnb Superhosts” auch längst zum Programm.
Kurz gesagt: Die Konkurrenz bei Airbnb ist stark und der Druck auf die einzelnen Vermieter groß. Eine hohe Auslastung und gute Mietpreise erreichen Sie mittlerweile nur noch, wenn Sie sehr viel Zeit und Mühen investieren. Ob sich das unterm Strich lohnt, ist oft fraglich, zumal die Mieteinnahmen natürlich noch als Einkommen versteuert werden müssen.
In Zeiten von zunehmender Wohnungsnot in Städten sind reine Airbnb-Wohnungen vielen Menschen ein Dorn im Auge. Die Städte und Gemeinden reagieren darauf mit zunehmender Regulierung und höheren Auflagen. Wer dauerhaft Kurzzeitvermietungen plant, muss dafür vielerorts eine besondere Genehmigung einholen. Darüber hinaus können Sie auch verpflichtet sein, eine Fremdenverkehrsabgabe von den beherbergten Personen einzuheben und abzuführen.
Eine Immobilie dauerhaft über Airbnb zu vermieten, kann sich nach wie vor finanziell lohnen. Allerdings ist damit mittlerweile ein sehr großer Aufwand verbunden. Diesen Aufwand müssen die tatsächlichen Mehreinnahmen gegenüber einer Dauervermietung erst einmal rechtfertigen. Hinzu kommt, dass Ihnen staatliche Institutionen mit neuen Gesetzen unerwartet einen Strich durch die Rechnung machen können. Dann ist Ihr Konzept plötzlich hinfällig.
Das alles bringt immer mehr “nebenberufliche” Airbnb-Vermieter dazu, auszusteigen und ihre Immobilien wieder für Dauermieter zur Verfügung zu stellen. Übrig bleiben mehr und mehr nur die Profis, die das parallele Vermieten mehrerer Wohnungen auf Airbnb zu ihrer Hauptaufgabe gemacht haben.